Kaninhopturnier in Langenwetzendorf

Beitrag veröffentlicht am: 23.10.2014

39 Teilnehmer aus Thüringen, Tschechien und den Niederlanden beim Kaninhopturnier in Langenwetzendorf.

Beim Kaninhopturnier in der Turnhalle in Langenwetzendorf gingen insgesamt 140 Kaninchen in 11 Disziplinen an den Start. Foto: Maike Scholz.

Langenwetzendorf. Die Löffel standen hoch und die Schnurr-haare wehten. Beim überregionalen Kaninhopturnier flogen die Kaninchen förmlich über die Hindernisse. 39 Teilnehmer mit insgesamt 140 Kaninchen aus ganz Thüringen, Tschechien und den Niederlanden hatten den Weg in die Langenwetzendorfer Turnhalle gefunden. Gemeinsam zeigten die Zweibeiner mit ihren hüpfenden Gesellen ihr Bestes. In elf Disziplinen galt es, sich zu beweisen. Vor dem Ausscheidungsspringen am Samstagvormittag herrschten Trubel und Heiterkeit in der Turnhalle. Da wurden die Kaninchen noch einmal gestreichelt, mit Möhren verwöhnt und sich für den Wettkampf aufgewärmt.

Mit von der Partie war auch Lada Ipova. Sie zählte zu den fünf tschechischen Teilnehmern vom Club Kaninhop und war bereits am Freitag nach Langenwetzendorf angereist. Im Gepäck hatte sie nicht nur ihre Tiere sondern auch die Dolmetscherin Hilda Novakova. "Vor zehn Jahren waren wir bei einer Zuchtmesse in Nürnberg und dort war eine Vorführung im Kaninhop", übersetzt Novakova, wie Lada Ipova zu dieser Sportart gekommen sein. Ipova habe bei dieser Ausstellung die Neugierde gepackt, sie habe gelernt und immer mehr Gefallen an der Sportart von Mensch und Kaninchen gefunden. Der tschechische Club Kaninhop sei der erste in ihrem Land gewesen. Jetzt gebe es aber schon viele, die die Sportart ausüben. Aufgeregt sei sie nicht gewesen. Sie habe sich auf den Wettkampf gefreut.

Was Ipova so faszinierend an dem Hobby findet? "Das Kaninchen ist an und für sich so ein kleines Tier, das aber so diszipliniert ist und so springen kann", schwärmt sie.

Kaninhop ist ein Hobby, das eigentlich aus Schweden stammt. Ziel ist es, Kaninchen artgerecht zu beschäftigen und so auch Alternativen zur reinen Stallhaltung aufzuzeigen. Deswegen hat auch die 14-jährige Melissa Beier aus Erding mit Kaninhop angefangen: "Wir sind mit insgesamt sechs Personen vom Kaninchensport Erding hier. Ich finde es schön, dass es den Kaninchen Spaß macht. Das ist mal eine Abwechslung für sie und so sitzen sie nicht nur im Stall."

Schnalzen und loben, rund 400 Starts wurden am Wochenende in Langenwetzendorf gezählt. Der Wettbewerb begann bei einer Höhe von 25 Zentimetern und endete bei 45 Zentimetern Höhe. Nach dem Ausscheidungsspringen folgten die im Kaninhop üblichen Klassenwettbewerbe. Dabei war die Miniklasse den Neulingen im Sport gesichert. Dann wurden die leichte, mittelschwere und schwere Klasse ausgetragen. Am Ende traten die besten Kaninchen in der Elite-Klasse an. Dabei waren Hindernisse von 50 bis 70 Zentimetern Höhe zu überwinden.

Luise Nels vom 1. Thüringer Kaninchensportverein Jena e.V.

"In jeder Disziplin können die Teilnehmer mit bis zu drei Tieren starten", erklärt Sara Zürch. Sie ist die Vorsitzende des 1."Thüringer Kaninchensports Jena". Zusammen mit dem Kaninchenzuchtverein T"108 Langenwetzendorf richtete sie das Turnier erstmals in Langenwetzendorf aus. "Ich bin seit fünf Jahren dabei. Kaninhop habe ich damals bei der Tier-Serie "hundkatzemaus" gesehen. Vor fünf Jahren haben wir dann den Verein gegründet und so ist es auch ein Jubiläumsturnier für uns", freut sich Zürch, vor allem über die Teilnehmer und auch die Besucher des Turniers. "Ich wünsche uns viel Spaß und mögen die Kaninchen fliegen", sagte sie. Vor allem ginge es um "die Liebe zum Tier und ihm etwas anderes als den Käfig zu bieten".

Übrigens: Für die Teilnehmer war das Turnier ein Jahresabschluss, bevor im Januar die Europameisterschaften in der Schweiz stattfinden.

Für eine hervorragende Leistung in der "schweren Klasse" (1. Platz) bekam Luise Nels vom 1. Thüringer Kaninchensportverein Jena e.V. einen vom Landesvorsitzenden Peter Pabst gestifteten Ehrenpreis.